In Stuttgart fand die Podiumsdiskussion „Das Dayton-Friedensabkommen – 30 Jahre danach: zwischen Frieden, Souveränität und europäischen Integrationen“ statt, organisiert von der Vertretung der Republika Srpska in Deutschland. An der Podiumsdiskussion nahm der Minister für europäische Integrationen und internationale Zusammenarbeit der Republika Srpska, Zlatan Klokić, teil.

Minister Klokić betonte, wie wichtig es sei, 30 Jahre nach Dayton über die Bedeutung des Abkommens und darüber zu sprechen, was es der Republika Srpska gebracht habe, insbesondere das internationale Anerkennen sowie klar definierte Zuständigkeiten. Er unterstrich, dass der Prozess der europäischen Integration im Einklang mit dem durch das Dayton-Abkommen festgelegten verfassungsrechtlichen Rahmen bleiben müsse, und erinnerte an zahlreiche Verletzungen des ursprünglichen Dayton-Abkommens unter dem Einfluss ausländischer Faktoren. Er wies darauf hin, dass auf der Ebene von Bosnien und Herzegowina neue Zuständigkeiten definiert worden seien, die in der Verfassung nicht vorgesehen waren, worauf die Vertreter der Republika Srpska wiederholt hinweisen. Zugleich bekräftigte er, dass sich die Republika Srpska für den europäischen Weg einsetzt, und bewertete Dialog, Kompromissbereitschaft und die Achtung der Verfassung als unerlässlich für den Fortschritt auf dem Weg zur EU.

Der Leiter der Vertretung in Deutschland, Mićo Ćetković, hob hervor, dass der Republika Srpska zahlreiche verfassungsmäßige Zuständigkeiten entzogen worden seien, wodurch die Dayton-Ordnung ernsthaft beeinträchtigt worden sei. Er betonte, dass das Gedenken an drei Jahrzehnte dieses Abkommens eine wichtige Gelegenheit darstelle, seine Bedeutung als Grundlage des Friedens und der institutionellen Ordnung erneut zu bekräftigen. Er unterstrich, dass das Dayton-Abkommen nicht nur ein Dokument sei, das den Krieg beendet habe, sondern auch ein Rahmenwerk, das die Entwicklung demokratischer Prozesse und den Weg zu europäischen Integrationen ermöglicht habe. Daher sei es von entscheidender Bedeutung, seine Prinzipien konsequent zu respektieren, um die Stabilität als Voraussetzung für jeglichen Fortschritt zu bewahren. Ćetković dankte besonders den anwesenden Studierenden aus der Republika Srpska, die in Deutschland studieren, und hob hervor, dass gerade sie eine wichtige Brücke der Zusammenarbeit, des Wissens und zukünftiger Partnerschaften darstellen.

An der Podiumsdiskussion beteiligten sich auch der internationale Experte und ehemalige Bundestagsabgeordnete Stefan Kaufmann, der Professor für internationale Beziehungen Dragomir Vuković sowie der Professor der Juristischen Fakultät in Banja Luka Vitomir Popović, die einen bedeutenden Beitrag zur Diskussion leisteten. Das Programm umfasste zudem ein kurzes Video zur Geschichte des Dayton-Abkommens, ein einführendes Referat von Kaufmann, eine Podiumsdiskussion sowie einen Abschnitt für Fragen aus dem Publikum.

Die Veranstaltung, die in den Räumlichkeiten des Wirtschaftsministeriums von Baden-Württemberg stattfand, versammelte Vertreter der akademischen Gemeinschaft, der Diplomatie, von Institutionen und Wirtschaftsorganisationen sowie zahlreiche Mitglieder der Diaspora, darunter auch Studierende aus der Republika Srpska, die in Deutschland studieren. Die Teilnehmenden kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass Frieden, Dialog, verfassungsmäßige Konsequenz und die Achtung von Vielfalt entscheidend für Stabilität und einen erfolgreichen europäischen Weg von Bosnien und Herzegowina sowie der Republika Srpska in den kommenden Jahren sind. Das große Interesse des Publikums überstieg die Kapazität des Saals, was deutlich die Bedeutung des Themas und die Notwendigkeit zeigt, weiterhin über den Erhalt der ursprünglichen Prinzipien von Dayton zu sprechen.

Quelle: Ministerium für europäische Integrationen und internationale Zusammenarbeit – RTRS

Foto: Ministerium für europäische Integrationen und internationale Zusammenarbeit